Was erwartet uns auf einer internationalen Fachmesse? Das war während der Vorbereitung auf unsere ersten Messeauftritte vor internationalem Fachpublikum immer wieder die zentrale Frage. Wir wussten nicht so recht, was wir zu erwarten haben von mehreren tausend Fachbesuchern innerhalb von 3 bis 4 Messetagen. Welche Fragen würde man uns stellen, was sollen wir sagen, was wollen wir zeigen und vor allem wen wollen wir unbedingt an unserem Stand haben? Zu all diesen Fragen konnten wir auf unseren ersten drei internationalen Fachmessen neue Erfahrungen sammeln. Mit Hilfe der Messeförderung, ausgereicht durch die Sächsische Aufbaubank (SAB), konnten wir unsere Messebesuche finanzieren.
Insights X – Nürnberg (04.-06. Oktober 2018)
Schon im Oktober haben wir die InsightsX in Nürnberg als Aussteller besucht. Hierfür haben wir uns intensiv mit dem Aufbau unseres Messestandes beschäftigt, denn schließlich sollte dieses Standkonzept auch für zukünftige Messen nutzbar sein. Wir beschränkten unsere Anschaffungen auf ein Mindestmaß, auch wegen der maximal möglichen Zuladung in Sannys Skoda Fabia (klein aber oho!). Außerdem erstellte Marwin eine Vorlage für Gesprächsprotokolle, in denen wir auch direkt die Zustimmung des Besuchers zur Speicherung und Verwendung seiner personenbezogenen Daten gemäß DSGVO einholen konnten.
Soviel vorab: Es hat großartig funktioniert, auch wenn wir den ein oder anderen erstaunten Blick für unsere Nachfragen zur Unterschrift auf dem Formular ernteten, so haben alle Gefragten stets bereitwillig und letztlich auch bereitwillig unterschrieben. Die Daten aus den Gesprächsprotokollen konnten so in unsere Datenbank übertragen werden und zur späteren Kontaktaufnahme gespeichert werden.
Doch zurück zur InsightsX: Nach der Anreise mit dem eigenen PKW konnten wir letztlich sogar schneller als gedacht, unseren Messestand aufbauen, dekorieren und uns in Richtung unseres Hotels aufmachen. Nach unserer ersten gemeinsamen Nacht im Dreibettzimmer – schnarchen inklusive – konnten wir gut erholt in den ersten Messetag starten. Während der folgenden drei Tage auf der Messe konnten wir erste interessante Gespräche führen und bekamen sogar internationalen Besuch aus Kanada. Mr. Lei war extra auf seiner Europa-Reise zu uns gekommen, um sich das Produkt vorstellen zu lassen. Außerdem nahmen wir Kontakt zu den großen Stifteherstellern, wie FaberCastell, Edding oder Staedtler, auf. Diese versuchten sich in puncto Standgestaltung und -größe auf dieser Messe gegenseitig zu überbieten. Schneller als gedacht ging diese Messe auch schon vorbei und wir konnten mit vollgepackten Autos wieder gen Heimat abreisen.
iENA – Nürnberg (01.-04. November 2018)
Die zweite Messe war die Erfindermesse iENA in Nürnberg. Hier bot sich die Gelegenheit viele andere Erfinder mit ihren teils skurrilen aber auch nützlichen Ideen kennenzulernen. Auch aus dem diesjährigen Partnerland Iran waren zahlreiche Erfindungen zu präsentieren. Wir lernten auf dieser Messe aber nicht nur Erfinder kennen, sondern auch neue potentielle Partner. Besonderes Interesse weckte ein Stand schräg gegenüber von unserem. Hier stellte sich die als StartUp gestartete Firma vi2parts vor. Man könne hoch stabilen, faserverstärkten Kunststoff im 3D-Druckverfahren in jede erdenkliche Form bringen, so erklärte uns der Inhaber Rainer Brehm. Sanny war sofort Feuer und Flamme und ließ sich alle Details erklären. Vielleicht entsteht hier ja eine neue Unternehmens-Partnerschaft, wer weiß? Auch andere interessante Gespräche mit potenziellen Zulieferern, Rechtsbeiständen oder Unternehmensnetzwerken entwickelten sich in der ungezwungenen Atmosphäre der neu gebauten Messehalle 3c in Nürnberg. Auf der Hack & Make gleich nebenan konnte sich Tobias über die neusten Trends im 3D-Druck und Prototyping informieren.
Interpädagogica – Graz, Österreich (15.-17. November 2018)
Nach nur ca. 2 Wochen Pause wurde das Auto in Freiberg für unsere erste Auslandsmesse gepackt: die Interpädagogica in Graz, Österreich stand auf dem Programm. Tobias reiste mit dem Zug und einer reichlichen Stunde Verspätung („Thank you for traveling with Deutsche Bahn“) an. Das hatte aber keine großen Konsequenzen, da Sanny und Marwin auch etwas verspätet von ihrer langen, anstrengenden Auto-Reise in Graz eingetroffen waren. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der österreichischen Parkraumbewirtschaftung – wir kassierten ein Knöllchen – konnten wir auch hier unseren Schlafplatz finden und die Messe am kommenden Tag gut erholt starten. In Österreich lag der Schwerpunkt auf Schulausstattung in jeglicher Hinsicht. Von Tafeln, Whiteboards und Smartboards umringt fand sich unser Stand in bester Gesellschaft. An anderer Stelle konnte das interessierte Publikum Lernspiele und Schulbücher kaufen oder sich über die neuesten Trends in Sachen Wandertage und Klassenfahrten informieren.
Die Interpädagogica war vor allem eine interessante Erfahrung in Sachen Schulwesen. Wir konnten lernen, dass in Österreich die Beschaffung von Schulausstattung über eine zentrale Einrichtung (Bundesbeschaffungsgesellschaft) abgewickelt wird und dass der Umgang mit modernen Medien im Unterricht immer stärker zunimmt. Außerdem konnten wir ein sehr interessantes Gespräch mit zwei Vertretern der österreichischen Feuerwehr führen. Die Herren stellten sich als Mitglieder der Redaktion der Zeitschrift feuerwehr.at des Bundesfeuerwehrverbandes vor. Auch hier zeigte man großes Interesse an unserem Produkt, da es dank seines kompakten Packmaßes eine ideale Ergänzung der vorhandenen Ausrüstung in den Einsatzleitfahrzeugen wäre. So bekamen wir direkt das Angebot, einen Artikel zur Veröffentlichung in der Zeitschrift feuerwehr.at zu verfassen.
Nach der Messe ist vor dem Launch
Auch unsere dritte und damit letzte Messe für das Jahr 2018 ging somit erfolgreich zu Ende. Wie nach jeder Messe haben wir die Gesprächsprotokolle in die Datenbank übertragen und haben nun ein breit gefächertes Repertoire an Interessenten, potenziellen Partnern und weiteren Kontakten. Wir konnten neben vielen interessanten Kontakten auch Erfahrungen in der Gesprächsführung und der Gestaltung unseres Messestandes machen. Wir wollen uns nun mit dem Feedback und den Eindrücken wieder in unsere „normale“ Arbeit stürzen und vor allem die Entwicklung und Produktionsplanung als die entscheidenden Schritte vorantreiben. Erklärtes Zeil ist der Verkaufsstart für das CompactChart zur Mitte des kommenden Jahres. Gern nehmen wir noch weitere Interessenten auf, die wir in einem Newsletter up-to-date halten wollen und rechtzeitig vor dem offiziellen Launch benachrichtigen.